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Trennung als Eltern

Trennung als Eltern – Liebeskummer überwinden und neu orientieren

Das Vergessen des Partners gelingt kaum jemandem, der sich gerade frisch getrennt hat. Oft quält Liebeskummer und auch mit der neuen Lebenssituation kommt so mancher nicht zurecht. Sind Kinder ein Bestandteil der Familie, wird die Situation dadurch nicht leichter. Doch wenn du dich nicht hängen lässt, kannst du deinen Liebeskummer überwinden, deine Gefühle neu sortieren und mit neuer Kraft in einen neuen Lebensabschnitt starten.

Zuerst gefühlsmäßig Abstand gewinnen

Nach einer Trennung als Eltern spielen bei vielen Menschen die Gefühle verrückt. Verständlich, denn die Erinnerung an eine gemeinsame Zeit mit den Kindern kann nicht von heute auf morgen einfach weggewischt werden. Dennoch kannst du es dir nicht leisten, jetzt in Selbstmittleid zu ertrinken, wenn du dein Leben neu sortieren willst. Einfache Tipps gegen Liebeskummer, wie beispielsweise, öfters auszugehen, werden möglicherweise wegen der Kinder nicht so einfach zu realisieren sein. Deshalb musst du erst an deiner Psyche und an deinen Gefühlen arbeiten, wenn du innerlich frei werden willst.

Nimm die jetzige Situation an, wie sie ist

Zuerst musst du die Situation zu 100 % annehmen und akzeptieren. Mach dir klar, dass Schwierigkeiten letztendlich zum Leben dazugehören. Jedes Ende ist ein neuer Anfang und birgt viele Chancen in sich. Mach dir jetzt erst einmal nicht zu viele Gedanken darüber, ob und wann du wieder eine neue Liebe finden wirst oder ob du mit deinem Partner noch einmal zusammenkommen kannst. Dies sind alles Zukunftsthemen. Heute zählt nur deine jetzige Situation.

Versetze dich in die Vogelperspektive

Oft kann es schon helfen, wenn man eine andere Perspektive einnimmt. Damit ist gemeint, sich beispielsweise selber, in Gedanken, in die Vogelperspektive zu versetzen, um von oben auf sich und seine Lebenslage herabzusehen. Manches Mal werden einem von diesem veränderten Sichtpunkt aus, manche Dinge plötzlich klar. Die Gesamtsituation wird übersichtlicher.

Suche nach Ablenkung und werde aktiv

Nach Ablenkung suchen und aktiv werden, kann schwierige Phasen des Nachdenkens und Grübelns verhindern. Natürlich solltest du dein Kind in deine Aktivitäten mit einbeziehen, so oft es möglich ist. Denn vergiss bitte nicht, dass auch dein Kind unter der Trennung leidet, auch wenn es ihm möglicherweise nicht anzusehen ist.

Mögliche gemeinsame Aktivitäten mit Kindern, die hervorragend ablenken:
  • Sportarten wie beispielsweise Fahrradfahren, Schwimmen, Reiten
  • Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten und in die Natur
  • Kinobesuche
  • Spielen
  • Museumsbesuche

Gemeinschaftliche Verwandtenbesuche mit den Kindern sollten während der ersten Trennungsphase besser vermieden werden, weil bei solchen Anlässen meist die verflossene Beziehung das Gesprächsthema ist. Weil ihr euch aber ablenken möchtet, sollten in der ersten Zeit solche Gesprächsthemen besser nicht aufgegriffen werden.

Tief durchatmen und negative Gedanken direkt stoppen

Gerade in der ersten Trennungsphase schleichen sich immer wieder negative Gedanken ein. Dies lässt sich überhaupt nicht vermeiden, doch bedeutet dies noch lange nicht, dass du dich mit diesen Gedanken einlassen musst. Das Problem ist nämlich: Lässt Du dich von deinen negativen Gedanken runterziehen, werden aus deinen negativen Gedanken unweigerlich negative Gefühle. Soweit solltest du es nicht kommen lassen.

Wenn du dir gewahr wirst, dass dich negative Gedanken übermannen, dann halte kurz inne und atme tief durch. Das beruhigt und gibt dir die Möglichkeit, deine Gedanken näher zu betrachten. Wende du sie als schädlich identifiziert ist, dann tritt in einen inneren Dialog und stoppe den Gedankenvorgang, in dem du zu dir selbst ganz energisch “Stopp” sagst und somit dem Gedanken nicht erlaubst, sich weiter auszubreiten. Versuche anschließend, den negativen durch einen positiven Gedanken durch zu ersetzen.

Trennung der Eltern

So hilfst du deinem Kind über die erste Trennungsphase hinweg

Wie vorhin schon angedeutet, leidet auch dein Kind unter der Trennung. Kinder sind wahre Meister darin, ihre Gefühle diesbezüglich zu verbergen. Doch innerlich nackt der Trennungsschmerz. Viel schlimmer noch: Viele Kinder beziehen die Trennung auf sich. Sie geben sich die Schuld, weil sie die gesamte Situation und ihre Entstehung noch nicht verstehen können. Natürlich ist ein Kind auch immer von Liebeskummer betroffen, sofern die Beziehung des Kindes mit dem anderen Elternteil nicht von Gewalt oder anderen Abscheulichkeiten geprägt ist.

Kläre dein Kind über die neue Lebenssituation auf

Mache deinem Kind unmissverständlich klar, dass ihr euch für die Trennung entschieden habt, weil ihr euch nicht mehr richtig versteht oder nicht mehr liebt. Du solltest aber aufpassen, dass du dein Kind mit deinen Erklärungen nicht überforderst. Berücksichtige immer das Alter deines Kindes. Kleinere Kinder sollten nicht mit schmutzigen Details eurer Partnerschaft konfrontiert werden. Bei größeren Kindern fällt die Erklärung meist leichter. Denn diese haben meist bewusst mitbekommen, weshalb die Beziehung gescheitert ist. Wichtig ist jedoch immer, dass du deinem Kind erklärt, dass es keine Mitschuld an eurer Trennung trägt.

Eltern trennen sich

Schränke den Kontakt deines Kindes mit deinem Partner nicht ein

Ebenso wichtig ist, dass dein Kind realisiert, dass eure Trennung nichts mit seiner Beziehung zum anderen Partner zu tun hat. Erkläre ihm, dass jetzt eine räumliche Trennung besteht und es deswegen seine Mutter oder seinen Vater nicht mehr so häufig sehen kann, wie dies früher der Fall war. Aber sage ihm auch, dass es vom anderen Elternteil trotzdem noch geliebt wird. Wichtig ist, dass dein Kind versteht, dass es nicht verstoßen wurde und dass es das andere Elternteil sehr oft wiedersehen kann.

Dein Kind ist kein Psychologe

Deshalb solltest du dein Kind auch nicht mit deinen Problemen noch zusätzlich belasten. Im Gegenteil sogar: Du bist der Beschützer deines Kindes und stehst deshalb in der Verantwortung, Sorgen und Nöte von der Seele deines Kindes fernzuhalten. Wenn du jemanden zum Reden brauchst, wende dich an gute Freunde oder an erwachsene Familienmitglieder.

Bildernachweis:
Titelbild – Urheber: ginasanders / 123RF Lizenzfreie Bilder
Trauriges Mädchen – CC0 Public Domain / Pixabay.com
Trennung der Eltern – CC0 Public Domain / Pixabay.com

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