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Viele Eltern sind verunsichert, ob sie die Erziehung ihrer Kinder optimal handhaben. Der Grund dafür sind von außen herangetragene, übertriebene Anforderungen an die Erziehungsfähigkeiten von Müttern und Vätern. Diese Ängste werden von etlichen Ratgebern, den Medien und Studien zum Thema Erziehung noch geschürt.Die Erwartungshaltungen an Eltern werden immer höher und sind kaum erfüllbar. Die Masse an Wissen zum Thema Erziehung setzt Eltern immer mehr unter Druck. Ständig werden sie mit Tipps zum Thema Kindererziehung konfrontiert.
Die Folge davon ist, dass die Erziehungsberechtigten unter einem schlechten Gewissen, Leistungsdruck und Versagensängsten leiden. Dadurch dass Mütter und Väter zwanghaft versuchen alles richtig zu machen wird der Druck auf die Kinder übertragen. Denn die Kinder spüren die Anspannung ihrer Eltern. Mit etwas weniger verbissenen Eltern, die realistische Erwartungen an sich selber haben, sind die Kinder meist viel glücklicher. Welchen Ansprüchen, die ihnen in Erziehungsratgebern ständig begegnen, Sie gar nicht gerecht werden können, wollen wir daher ein mal näher beleuchten.
Beispiele für überhöhte Erwartungen an Eltern
1. Grenzenlose Elternliebe reicht aus
Natürlich ist die Liebe der Eltern für ihr Kind von elementarer Bedeutung. Doch auch eine bedingungslose Liebe ist nicht in der Lage alle Probleme zwischen Eltern und Kind zu lösen und die Kleinen zu verantwortungsvollen Erwachsenen zu erziehen. Hinzu kommt noch, dass auch die Liebe von Eltern an seine Grenzen stoßen kann und dies keineswegs unnatürlich ist.
2. Man soll jedes Kind gleich stark lieben
Es ist normal, dass Eltern jedes ihrer Kinder lieben. Doch es ist ebenfalls normal, dass sie dieses auf unterschiedliche Weise tun. Denn jeder Mensch ist verschieden und das gilt auch für Kinder. Das bedeutet nicht nur, dass Sie unterschiedliche Eigenschaften an ihren Sprösslingen schätzen, sondern auch, dass ihre Kinder unterschiedlichen Formen von Liebe von ihnen brauchen. Das eine Kind ist eher zurückhaltend und das andere ein echter Wildfang. Es ist völlig normal, dass der ebenfalls ruhige Vater mehr Gemeinsamkeiten mit dem leiseren Kind hat und die vitale Mutter ihre Zeit gern mit dem aufgeweckten Nachkömmling verbringt. Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass das andere Kind weniger geliebt wird.
3. Man muss sich für seine Kinder völlig aufopfern
Dies ist ein weit verbreiteter Irrtum. Denn weder man selber noch die Kinder profitieren am Ende von dieser Art der Beziehung. Die Eltern verlieren durch die übertriebene Aufopferung ihr eigenes Leben aus den Augen und lassen dies die Kinder ewig spüren. Das kann zu Schuldgefühlen auf Seiten der Kinder und Frustrationen bei den Eltern führen. Ein ganz und gar ungesundes Konzept. Besser ist es, wenn die Eltern – Kind Beziehung aus einem Geben und Nehmen besteht.
4. Sie müssen stets erahnen können, was ihr Kind gerade braucht
Auch diese Vorstellung ist völlig absurd. Selbst die Gedanken unserer Partner kennen wir häufig nicht. Wie soll man es da schaffen, die lebhafte und phantasievolle Gedankenwelt des eigenen Kindes direkt zu durchschauen? Sie können nur für ihr Kind da sein und mit ihm kommunizieren, so dass es bei möglichen Problemen zu ihnen kommen kann. Doch das sofortige Erkennen und Erfüllen der Kinderbedürfnisse ist nahezu unmöglich und zudem noch schädlich. Denn es gehört zu einer der wichtigsten Lernleistungen im Leben, zu erkennen, dass nicht alle Bedürfnisse umgehend erfüllt werden können.
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