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Babyernährung – Vom Stillen bis zum 1. Menü!

Gleich nach der Geburt erhalten die meisten Babys ihre erste Nahrung in Form von Muttermilch. Allerdings kann und soll auch nicht ewig gestillt werden. Viele Frauen brechen das Stillen schon recht früh ab. Die Frage ist daher, wie ein Baby ernährt werden soll bis der Übergang zum täglichen regulären Familienessen möglich ist.

Die Verdauung von Babys reagiert nämlich sehr empfindlich. Aus dem Grund bedarf es bei der Ernährung schon einiger bestimmter Richtlinien, damit das Baby keine gesundheitlichen Probleme bekommt und genügend Nährstoffe für eine gesunde Entwicklung. Hier gib es die wichtigsten Tipps zu den wichtigen Ernährungsfragen im ersten Lebensjahr ab dem Stillen über die erste Milchnahrung bis zur Beikost und den behutsam anzugehenden Übergang zum Familienessen.

Stillen von Babys
Stillen ist für die Gesundheit eines Baby sehr gut – Bildquellenangabe: ©Karin / pixelio.de

Stillen

Stillen bzw. Muttermilch ist natürlich das Beste, was einem Kind wiederfahren kann. Über die Muttermilch erhält das Baby genau den Nährstoffmix, der für die erste Phase seiner Entwicklung sehr wichtig ist. Enthalten sind in der Muttermilch Präbiotika und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Daher ist Stillen ist ein von der Natur bestens gesteuerter Vorgang. Viele Mütter brechen das Stillen heute allerdings aus beruflichen oder auch persönlichen Gründen sehr schnell ab oder können es einfach nicht, weil sie gesundheitliche Probleme haben. Die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lautet dabei, dass Babys bis zum 6. Lebensmonat gestillt werden sollte.

Milchnahrung

Ist Stillen aus irgendwelchen Gründen nicht mehr möglich oder wird das Stillen abgelehnt, muss auf Milchnahrung her. Hier kann mit ruhigem Gewissen auf die industriell hergestellte Säuglingsmilchnahrung zurückgegriffen werden. Doch welche Milchnahrung ist die richtig?

Milchnahrung fürs Baby
Milchnahrung fürs Baby – Urheberrecht: subbotina / 123RF Stockfoto

Milch mit “Pre”

Die Pre-Milchnahrung wird von den meisten Kinderärzten und Ernährungsexperten für Neugeborene empfohlen für den Fall, dass nicht oder nicht ausschließlich gestillt wird. Die
Pre-Nahrung ist von der Zusammensetzung der Muttermilch und enthält Laktose und ist sehr dünnflüssig.

Milch mit der “2”

Die sogenannte 2er Milch ist die ideale Milch für das “Beikost-Alter”, also ab dem 6. Lebensmonat. Diese Milch enthält Nährstoffen und Kalorien und einen festgelegten Anteil an Jod und an Eisen.

Milch mit “3”

Ab dem 12. Lebensmonat darf das Kind dann für den Fall, dass keine Allergien und Unverträglichkeiten hat, dann ganz normale H-Milch bekommen. Die spezielle Milch der Stufe 3 ist zusätzlich mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert. Diese wird auch für Kleinkinder geeignet, die kein unbehandeltes Kuhmilch-Eiweiß vertragen.

Milch für besondere Bedürfnisse

Es gibt zudem auch Milchnahrung für Kindern mit besonderen Bedürfnissen. Hierzu gehört Milchnahrung für:

  • Babys, die viel spucken
  • Babys mit einem sensiblen Bäuchlein
  • Babys mit erhöhtem Allergierisiko
  • Frühchen und leichte Neugeborene
  • Babys mit Laktose-Intoleranz

HA-Milch

Eine HA-Nahrung wird grundsätzlich für Kinder empfohlen, wenn ein Kind als allergiegefährdet gilt. Dies kann der Fall sein, wenn die Eltern oder Geschwister an einer Allergie leiden. “HA” steht dabei für hyperallergen. Ob ein Kind aber HA-Nahrung benötigt, sollte nur nach der Rücksprache mit dem Kinderarzt geschehen.

Wie viele Milch-Mahlzeiten sind nötig?

Ob ein Kind genügend Nährstoffe bekommt, ist nicht nur von der Art der Ernährung abhängig, sondern auch wie häufig es etwas zu essen bekommen. Dabei gelten für die unterschiedlichen Milchnahrungen unterschiedliche Vorgaben: Pre-Nahrung bekommt ein Baby im Fläschchen je nach Bedarf. Das heißt etwa so oft wie auch gestillt werden muss. Mit der Pre-Nahrung kann das Baby keinesfalls überfüttert werden. Für den Fall, dass das Baby ständig aus Hunger nach der Pre-Nahrungsflasche verlangt, sollte von der Pre-Nahrung auf die 1er Nahrung gewechselt und ab dem 6. Lebensmonat grundsätzlich auf die 2er Nahrung. Bei den anderen Milchnahrungen sollten sich die Eltern auf die Angaben auf den Milchpulver-Packungen stützen. Bei Unsicherheiten können Kinderarzt oder Hebammen befragt werden.

Richtige Dosierung und Menge

Im Bezug auf die Anzahl der Fläschchen gibt es auf den Verpackungen ebenfalls Richtlinien. Wichtig ist, dass alle Milchnahrungen streng nach der auf der Verpackung abgedruckten Anleitung zubereiten werden müssen. Ansonsten kann eine falsche Dosierung zu Gesundheitsschäden beim Baby führen. Grundsätzlich sollten der Milchnahrung aus der Verpackung in Pulverform nie etwas zugesetzt werden. Zusätze wie eine Extraportion Wasser, ein Schuss Sahne oder auch Reisschleim gefährden die Nährstoffversorgung des Babys und können zu Verdauungsproblemen führen. Einen ständigen Sortenwechsel sollte man ebenfalls vermeiden. Auch dies kann das Verdauungssystem des Kindes gefährden. Die erhältlichen Milchnahrungen unterliegen sehr strengen Schadstoffkontrollen. Kein anderes Lebensmittel wird so auf Herz und Nieren geprüft, wie die Milchnahrung für Babys. Das Wasser für die Zubereitung sollte immer abgekocht sein.

Baby mit Flasche
Bitte lassen Sie ihr Baby nicht an der Flasche nuckeln! – Urheberrecht: oksun70 / 123RF Stockfoto

Milch selber machen – keine Alternative!

Eltern denen die Milchnahrung in Pulverform zu teuer ist, denken schon mal darüber nach, ob sie die Milch für ihr Baby, das nicht mehr oder gar nicht gestillt wird, selbst zubereiten sollen. Davon raten Experten allerdings dringend ab. Dennoch nun Schafsmilch, Stutenmilch oder Ziegenmilch – diese Milchsorten können bei einem Baby zu einem schweren Nährstoffmangel führen. Früher starben sehr viele Kinder an einer Fehlernährung oder trugen dauerhafte Schäden davon.

Babys Fläschchen

Entscheiden sich die Eltern dazu ihrem Baby ein Milchnahrung aus dem Fläschchen zu geben, gibt es im Bezug auf die Zubereitung einiges zu beachten.

Es treten hier Fragen auf wie:

Was wird alles benötigt?
Antwort: Fläschchen, Sauger und Reinigungsutensilien
Bei den Fläschchen besteht die Auswahl zwischen Kunststoff und Glas.
Bei den Saugern die Auswahl zwischen Latex und Silikon.
Um das Saugbedürfnis zu befriedigen ist es wichtig, dass die Sauger die richtige Lochgröße haben und die Sauger ausreichend groß sind.

Wie oft müssen Fläschchen und Sauger sterilisiert werden?

Grundsätzlich sollte jedes Fläschchen und jeder Sauger nach der Flaschenmahlzeit gereinigt werden. Vor dem Sterilisieren im Sterilisationsgerät, das zur Grundausstattung gehört, ist es wichtig Fläschchen und Sauger gründlich zu reinigen. Wir die Hygiene vernachlässigt, kann es bei Babys sehr schnell zu Magen-Darm-Infektionen wie Durchfall, Erbrechen und Fieber kommen. Die Grundausstattung für die Reinigung von Saugern und Fläschchen umfasst daher neben dem Sterilisationsgerät auch eine Flaschenbürste und eine kleinere Bürste für die Sauger.

Was kann man gegen Bauchweh nach dem Fläschchen tun?

Viele Eltern kennen den Moment, wenn sie gerade dem Baby die Flasche gegeben haben. Ca. eine halbe Stunde danach fängt das Baby an zu weinen und zieht die Beine an und mich sich total steif. Dies sind Moment im Leben der Eltern, in denen sie, wenn sie das erste Mal damit konfrontiert werden, dass sie nicht wissen was geschieht und was sie zu tun sollen. Dieses Verhalten spricht aber deutlich dafür, dass das Baby Bauchweh und Blähungen hat.

Verunsicherte Eltern fragen sich zurecht, ob dies eventuell an der verwendeten Milchnahrung liegen könnte oder das Kind eventuell unter einer Kuhmilch- oder Laktose-Unverträglichkeit leidet?

Viele Eltern denken auch, dass ihr Kind aus dem Grund ständig Bauchweh hat nach dem Fläschchen, weil es ausschließlich Milchnahrung bekommt und nicht gestillt wird bzw. wurde. Tatsache ist aber, dass Flaschenkinder nicht häufiger an Blähungen und Co. leiden, als Babys, die gestillt werden.

Doch woher kommt das Bauchweh?

Grund dafür ist die bei den Babys noch vorhandene typische Darmträgheit. Das heißt der Darm ist noch nicht trainiert und kann die Menge an Nahrung, die aufgenommen wird bzw. wegen des Hungers aufgenommen werden muss, nicht so schnell verarbeiten. Derartige Blähungen sind vor allem bei Babys in den ersten drei bis vier Lebensmonaten sehr häufig. Danach hat sich der Darm an die ständige Zufuhr von Nahrung gewöhnt und die Darmbakterien nehmen entsprechend ihre “Arbeit” zügig wahr. Für die Kinder, die häufiger Bauchweh haben nach der Flaschennahrung wird die Pre-Nahrung empfohlen. Diese ist leicht verdaulich und sorgt gleichzeitig für eine gesunde Entwicklung der Darmflora. Bei der Fütterung mit Pre-Nahrung ist es wichtig darauf zu achten, dass ein Sauger für die Flasche mit einem kleinen Loch verwendet wird. Auf diese Weise nimmt das Baby die Nahrung auch nicht so schnell auf. Pre-Nahrung sollte mit der Saugergröße 1 gefüttert werden. Diese Bauchweh-Probleme sind im Übrigen auch als “Drei-Monats-Koliken” bekannt. Heute wird von diesem Begriff Abstand genommen, weil sich dieser sehr viel schlimmer anhört, als das Ganze letztlich ist.

Ernährung ab dem Ende des 4. Monats

Je nach Entwicklung sind viele Kinder ab dem Ende des 4. Lebensmonats bereit für ihren ersten Brei. Hierbei müssen die Eltern auf sehr vieles achten. Es gibt von den Herstellern von Babynahrung verschiedene Geschmacksrichtungen. Babys in diesem Alter haben noch keinen großen Geschmackssinn entwickelt und sind nicht so wählerisch. Kaufen Sie Ihrem Baby einen Warmhalteteller. Denn ein Kind in diesem Alter wird die für es noch sehr neue Nahrung nicht innerhalb der Zeit verspeisen, in der der Brei nicht schon längst wieder abgekühlt ist. Wie für die Zubereitung des Milch-Fläschchens ist es wichtig, dass für die Zubereitung der Brei-Nahrung abgekochtes Wasser verwendet wird. Der Warmhalteteller selbst sollte mit möglichst warmen Wasser gefüllt werden, so dass er die Brei-Nahrung zwar warm hält. Ende des 4. Lebensmonats sollte dabei nur erst eine Flaschenmahlzeit durch Brei ersetzt werden. Ab Ende des 5. Lebensmonats können es schon zwei Mahlzeiten sein. Dies gilt im Übrigen auch für Stillkinder.

Baby ist Joghurt
Baby isst Joghurt – Urheberrecht: marcogovel / 123RF Stockfoto

Ernährung ab dem Ende des 6. Monats

Da mit dem Ende des 6. Lebensmonats auch für Kinder deren Mütter sich an die WHO-Stillempfehlung halten die Muttermilch endgültig wegfällt, sollte ab diesem Zeitpunkt schon ein bisschen mehr Vielfalt bei der Ernährung herrschen. Die 3. Flaschen-Mahlzeit sollte dann nicht durch Brei ersetzt werden, sondern durch eine Gemüsezubereitung. Auch hier haben die Babynahrungshersteller eine breite Palette an Produkten zur Auswahl.

Alternative: Selbst kochen

Ist die Zeit der ersten Beikost gekommen ab dem 4. Lebensmonat, überlegen allerdings viele Eltern auch, ob sie die Gemüse- und Obst-Mahlzeiten fürs Baby nicht selbst zubereiten sollen. Ist die nötige Zeit vorhanden und das nötige Fachwissen, spricht natürlich nichts dagegen. Allerdings sollten die Eltern beachten, dass die Produkte der Babynahrungshersteller sehr strengen Kontrollen unterzogen werden bevor sie auf den Markt kommen und genau den Vorgaben entsprechen, die Experten in Sachen Babynahrung entwickelt haben. Die Frische und die Qualität der im Supermarkt erhältlichen Zutaten kann durchaus schwanken. Und auch auf die richtige Menge und die Zusammensetzung der Lebensmittel für die Zuberetung der Speisen kommt es an.

Ernährung ab dem Ende des 10. Monats

Der Baby-Ernährungsplan mit zwei Brei-Mahlzeiten und einer Gemüse-Mahlzeit, die ab dem 8. Monat auch durch sehr stark verkleinerte Zubereitungen mit Fleisch, Nudeln oder Reis angeboten wird von den Babynahrungsherstellern, kann dann ab dem Ende des 10. Lebensmonats wieder langsam umgestellt werden. Ab diesem Zeitpunkt können die Eltern die Kinder daran gewöhnen am Familienessen teilzunehmen. Das Kind hat zu diesem Zeitpunkt schon genügend Zähnchen, damit es fester zubeißen kann. Wichtig ist, dass das Kind von Beginn an lernt, dass regelmäßig Mahlzeiten stattfinden. Ein Elternteil zumindest sollte sich sowohl am Morgen, am Mittag und am Abend Zeit nehmen, um mit dem Kind sich gemeinsam an den Tisch zu setzen. Diese Schulung in der Familie ist sehr wichtig für das Kind und sein späteres Essverhalten.

Mit den Wochen und Monaten bis zum 12. Lebensmonat wird eine Mahlzeit nach der anderen durch ein Familienessen ersetzt. Wichtig ist, dass die Speisen zunächst in nicht so großen Stücken auf den Teller kommen, sondern noch recht zerkleinert. Eine Kartoffel kann zum Beispiel auch zerdrückt werden und die Nudeln in der Mitte geteilt. Das heißt die Stück sollen kindgerecht sein, so dass sie auch in den Mund passen und sich das Kind nicht daran verschluckt. Milch sollte Kindern dieses Alters nach wie vor gegeben werden. Über den Tag verteilt sollten es rund 400 ml sein. Hier können die Eltern allerdings ohne Sorge zur H-Milch greifen. In einer Warmhalteflasche (hier erhältlich) bleibt die Milch dann auch über längere Zeit angenehm warm.

Kleinkind ist eine Mahlzeit
ab einen Jahr kann ein Baby fast alles essen – Urheberrecht: maximkostenko / 123RF Stockfoto

Ernährung ab dem 12. Monat

Kleinkinder ab dem 12. Lebensmonat können eigentlich schon ohne Einschränkungen mit am Familientisch mitessen. Allerdings mit einigen kleinen Einschränkungen, da der Organismus von einem Kleinkind noch nicht vollständig ausgereift ist. Auf exotisch und scharf gewürzte Speisen sollte verzichtet werden. Die Experten empfehlen eine “optimierte Mischkost” für Kinder ab 1 Jahr. Es ist allerdings nicht nötig den Kindern Speisen rein aus speziellen Kinderlebensmittel zu kochen. Diese enthalten nämlich entgegen aller Versprechungen der Werbung viel Fett und Zusatzstoffe. Wenn das Kind keinen Appetit hat, dann sollten die Eltern es auch nicht zum weiteressen zwingen.

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