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Stillen – Unserer großer Ratgeber

Das eigene Baby zu stillen ist der Wunsch vieler Mütter und gleichzeitig die Basis einer gesunden Baby Ernährung. Doch nicht bei allen Frauen funktioniert das Stillen so reibungslos wie erhofft. Die besten Tipps und Problemlösungen zu diesem Thema haben wir für Sie zusammen gestellt.

Wie kann man sich aufs Stillen vorbereiten?Stillratgeber

Muttermilch enthält alle wichtigen Nährstoffe, die ein Baby für eine optimale Entwicklung benötigt. Zudem nimmt das Neugeborene über die Muttermilch Antikörper auf, die es vor Infektionen schützt.

Doch wie kann man sich vorbereiten, damit das Kind nach der Geburt auch wirklich gestillt werden kann?

Der Körper bereitet sich schon während der Schwangerschaft automatisch auf das Stillen vor. Die Milchkanäle und milchproduzierenden Drüsen entwickeln sich. Daher wachsen die Brüste während der Schwangerschaft so stark und fühlen sich insgesamt praller an. Auch Frauen mit kleinen Brüsten müssen keine Angst davor haben nicht stillen zu können, denn entscheidend ist nicht das Fettgewebe, sondern das Brustdrüsengewebe. Und über dieses verfügen kleine Brüste genauso wie größere. Aber es gibt andere Bereiche, in denen man sich auf das Stillen vorbereiten kann.

Tipps zur Vorbereitung aufs Stillen
  • bei Hohl-, Flach- oder Schlupfwarzen können Sie Brustwarzenformer verwenden
  • Brustwarzen können aber auch auf natürliche Weise geformt werden ( regelmäßige Massage)
  • bei trockener Haut können Sie ihre Brustwarzen und Brüste mit natürlichen Pflegeprodukten eincremen
  • mit warm – kalten Wechselduschen können Sie ihre Brustwarzen abhärten
  • trainieren Sie gemeinsam mit ihrer Hebamme die richtige Stillposition.
  • Nehmen Sie an einer Stillgruppe teil und lernen Sie von erfahrenen Müttern
Insgesamt übernimmt der eigene Körper ganz automatisch die Vorbereitung auf das Neugeborene. Stilltechniken können Sie am besten in Stillgruppen lernen. Versuchen Sie ansonsten auf ihren Körper zu vertrauen.

Richtig stillen – Schritt für Schritt

Nachdem Sie die Vorbereitungen für das Stillen abgeschlossen haben und das Baby auf der Welt ist, stellt sich die Frage, wie man richtig stillt. Besonders beim ersten Kind sind Frauen noch sehr unsicher. Daher hier ein paar Hilfestellungen für ein optimales Stillen.

1. Stillposition
Die richtige Stillhaltung ist ausschlaggebend dafür, dass ihr Baby problemlos saugen kann. Besonders wichtig ist es, ihren und den Körper des Kindes gut abzustützen. Ein komfortabler Stuhl mit Armlehnen, eine Erhöhung für ihre Füße und ein Stillkissen eignen sich besonders gut als Sitzgelegenheit. Achten Sie auf jeden Fall darauf, das Baby zu ihren Brüsten zu führen und nicht umgekehrt. Probieren Sie in aller Ruhe verschiedene Stillpositionen aus und finden Sie heraus, welche bei ihnen und ihrem Kind am besten funktioniert.
2. Der C - Griff
Der C- Griff beschreibt die Art, wie Sie ihrem Baby die Brust anbieten. Ihre Finger sollten dafür flach unter der Brust liegen und ihr Daumen oberhalb der Brustwarze. Diese Grifftechnik bewirkt, dass ihre Brust mit der ganzen Hand gestützt wird, ohne dass ihre Finger in Kontakt mit dem Warzenhof sind.
3. Das Baby anlegen
Halten Sie ihre Brustwarze direkt an den Mund ihres Kindes und warten Sie darauf, dass es seinen Mund weit öffnet. Wenn dies geschieht und die Zunge des Babys zusätzlich am Boden der Mundhöhle liegt, führen Sie das Kind rasch an ihre Brust.
4. Sanft ablösen
Wenn Sie merken, dass ihr Baby statt zu trinken nur noch nuckelt, ist es Zeit das Kind zum Schutz ihrer Brustwarzen vorsichtig von ihnen zu lösen. Am einfachsten funktioniert das, wenn Sie ihren kleinen Finger in den Mundwinkel des Babys schieben. Damit beenden Sie den Vakuum Effekt, den das Baby beim Trinken verursacht. Sie können das Kind jetzt sanft von ihrer Brust nehmen.
5. Im Liegen stillen
Besonders an den ersten Tagen nach der Geburt stillen viele Frauen am liebsten in einer liegenden, seitlichen Position. Auch beim Stillen in der Nacht können Sie so liegen bleiben und sich wenigstens etwas entspannen. Am besten funktioniert das Stillen, wenn Sie und ihr Baby sich Bauch an Bauch auf die Seite legen. Der Mund ihres Kindes sollte sich auf Höhe ihrer Brustwarzen befinden. Ihre Kopf und Schulter Partie können Sie mit einem Kissen stützen. Das Baby kann durch ein Stillkissen oder ein zusammen gerolltes Tuch stabilisiert werden.
6. Die Wiegehaltung
Die Wiegehaltung ist wohl den meisten Frauen als Stillposition bekannt. In dieser Position befindet sich das Baby quer vor Ihnen. Der Kopf des Babys liegt in ihrer Armbeuge und sein Körper auf einem Stillkissen. So wird das Gewicht des Kindes auf das Kissen verlagert. Damit auch Sie bequem sitzen, stützen Sie ihren Rücken am besten durch ein Kissen und stellen ihre Füße auf eine kleine Erhöhung. Das Kind sollte möglichst waagerecht liegen und Sie sollten sich nicht zu weit nach vorne beugen. Haben Sie Geduld und verzweifeln Sie nicht, wenn das Stillen nicht sofort funktioniert.
Baby richtig stillen

Stillprobleme und Lösungstipps

  1. Das Baby schläft beim Stillen ein
    Wenn ein Baby dazu neigt während des Stillens immer wieder einzuschlafen, liegt das wahrscheinlich daran, dass es die Brustwarze nicht gut zu fassen bekommt. Da so kaum Milch fließt, döst es lieber ein. Überprüfen Sie also sobald das Kind einschläft, ob es richtig angelegt ist und korrigieren Sie ihre Stillposition.
  2. Das Baby verweigert die Brust
    In dieser Situation kommt bei Müttern oft Panik auf. Doch keine Sorge. Wenn Babys gerade einen Entwicklungssprung durchmachen, verweigern Sie häufig für eine kurze Zeit die Brust. Sie sind dann tagsüber so aufgedreht, dass sie nicht genug essen. Stillen Sie das Kind dann am besten abends oder im Halbschlaf, wenn es ruhiger ist.
    Eine weitere Ursache für die Brustverweigerung kann sein, dass das Baby mit der Flasche gefüttert wurde und gemerkt hat, wie einfach das Trinken hierbei funktioniert. In diesem Fall sollten Sie das Kind immer wieder an die Brust anlegen und geduldig das Stillen üben.
  3. Milchstau
    Ein Milchstau entsteht dadurch, dass nicht alle Milchkanäle vollständig entleert wurden. Die Brust kann sich sogar entzünden, wenn die Milch nicht vollständig abfließt. Die Folge sind harte und schmerzende Stellen in der Brust.
    Abhilfe verschaffen Sie sich dadurch, dass Sie ihr Kind zu Beginn des Stillens an die schmerzende Brust anlegen und gleichzeitig die verhärtete Stelle in der Brust mit kreisenden Bewegungen massieren. Vor dem Stillen helfen feuchtwarme Umschläge, die Milchgänge zu erweitern. Nachdem Sie mit dem füttern ihres Kindes fertig sind, können Sie dann kühle Umschläge verwenden, die dafür sorgen, dass sich die Milchgänge wieder zusammen ziehen.

Das Abstillen

Abstillen Tipps
Das Abstillen ist ein Vorgang, bei dem zwei Prozesse parallel zueinander erfolgen. Die Milchproduktion der Mutter muss reduziert werden und gleichzeitig soll das Kind von der Mutterbrust entwöhnt werden. Diese Aufgabe zu meistern ist gar nicht so einfach und wirft viele Fragen auf.

1. Wann ist der richtige Zeitpunkt fürs Abstillen?
Den einen richtigen Zeitpunkt gibt es beim Abstillen nicht. Diesen müssen Sie gemeinsam mit ihrem Kind erspüren. Im besten Fall signalisiert es ihnen, dass es sich jetzt abnabeln möchte. Die Regel ist das aber leider nicht. Meist entscheidet die Mutter, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, ein Baby mindestens fünf Monate lang zu stillen. Ein Abstillen muss allerdings erfolgen, wenn Sie ernsthaft krank werden oder bestimmte Medikamente einnehmen, die dem Baby schaden. Auch ein Zahnen des Kindes kann zum Abstillen führen.
2. Wie läuft das Abstillen ab?
Das wichtigste beim Abstillen ist Geduld und Zeit. Zunächst können Sie alle zwei bis drei Tage eine Stillmahlzeit durch Brei ersetzen. Dadurch wird die Milchproduktion langsam reduziert und das Kind kann sich Stück für Stück an die neue Nahrung gewöhnen.

Tipp: Beginnen Sie mit der Stillmahlzeit, bei der das Kind am wenigsten trinkt oder Sie die wenigste Milch produzieren. Ersetzen Sie in der Folgezeit immer mehr Mahlzeiten durch Beikost, bis Sie vollständig auf Ersatzmahlzeiten umgestiegen sind.

3. Kann man von heute auf morgen abstillen?
Nein, das geht leider nicht. Die Milchproduktion muss langsam reduziert werden, sonst kann es zu einem unangenehmen Milchstau kommen. Wenn man unbedingt sofort abstillen will oder muss kann man dies mit kleinen Hilfsmitteln innerhalb von drei oder vier Tagen schaffen.

  • Kühlen Sie ihre Brust mit Kompressen, damit ihre Durchblutung verlangsamt wird.
  • Tragen Sie enge BH´s, die jedoch nicht abklemmen.Dadurch wird die Milchproduktion gehemmt.
  • Massieren Sie die Brust regelmäßig, um Michstaus zu verhindern.
  • Wird der Druck zu groß, können Sie geringe Mengen abpumpen.
  • Trinken Sie Salbei – oder Pfefferminztee und verzichten Sie auf Fencheltee oder stilles Wasser.
  • Von Medikamenten, die Stillhormone hemmen, wird aufgrund starker Nebenwirkungen abgeraten.

Titelbild: Urheberrecht: voronin76 / 123RF Stockfoto
Mutter und Baby: Urheberrecht: alekuwka83 / 123RF Stockfoto
Baby an der Brust: PublicDomainPictures/Pixabay.com
Baby mit Falsche: beeki / Pixabay.com

About Peggy

Mein Name ist Peggy und ich bin Mutter eines Sohnes. Gerne freue ich mich über einen Erfahrungsaustausch mit anderen Mamas über fast alle Themen rund um Baby und Kind. Noch mehr über mich findest du auf meinem Google+ Profil

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