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Babysprache
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Die Sprache der Kleinsten richtig verstehen

Wie viele frischgebackene Väter und Mütter würden Sie sicher nur zu gerne mit Ihrem Nachwuchs reden können. Babys können mit ihren Eltern vielleicht noch nicht korrekt sprechen, sie sind jedoch dennoch in der Lage sich ihrer Außenwelt in recht präziser Ausdrucksweise mitzuteilen. Mittels seiner Körpersprache, das heißt durch verschiedene Gestik und Mimik, versucht Ihr Baby Ihnen bereits seit seiner Geburt seine eigenen Empfindungen und Bedürfnisse mitzuteilen. Ihre Aufgabe liegt nur darin, diese Form der Kommunikation wahrzunehmen und richtig zu deuten. Im Laufe der Zeit gelingt dies vielen Eltern besser, da sie ihr Kind und seine Bedürfnisse immer mehr kennenlernen.

Einige Tipps können jedoch auch Ihnen dabei helfen, die Körpersprache Ihres Babys etwas schneller zu entziffern!

Babysprache
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Mehr als nur Geschrei

Wer an die Möglichkeiten der Kommunikation eines Babys denkt, wird zunächst sicherlich an das Schreien erinnert. So erscheint so manchen Elternteil das Weinen des Babys als lauthals, pausenlos und nervig, insbesondere zur Nachtzeit. Nicht dabei vergessen werden darf dabei aber, dass das Schreien die wichtigste Kommunikationsform eines Säuglings ist. Es ist nämlich die effektivste Methode seine Umwelt auf ein Bedürfnis aufmerksam zu machen.

Wenn Sie Ihr Kind jedoch genauestens beobachten und alle Signale wahrnehmen, die es versucht auszudrücken, werden Sie sehr schnell feststellen, dass Ihr Baby auf vielerlei Weise schreien kann. Nicht umsonst erkennen viele Mütter im Laufe der Zeit an dem Weinen Ihres Kindes, ob es gerade Hunger oder Bauchweh hat.

  1. Grundsätzlich gilt, dass Ihr Baby schreit, wenn es sich unwohl fühlt. Der Klang, Lautstärke und Rhythmus können ein Hinweis darauf sein, welches Bedürfnis gerade gestillt werden sollte. Ist Ihr Baby befriedigt, hört es auf zu schreien und signalisiert Ihnen damit, dass Sie richtig gehandelt haben.
  2. Gleichzeitig stellt das Schreien auch eine wichtige Möglichkeit für Ihr Kind dar, seine Gefühle richtig zu verarbeiten. Deswegen sollten Sie das Weinen Ihres Kindes gelassen nehmen und nicht ständig versuchen, es zu unterdrücken.
  3. Ärztliche Hilfe sollte allerdings in Anspruch genommen werden, wenn es sich bei Ihrem Kind um ein sogenanntes Schreikind handelt. Hiervon spricht man, wenn ein Baby über drei Wochen hinweg mehr als drei Stunden an drei Tagen in der Woche weint. Grund hierfür ist oft Reizempfindlichkeit, bedingt durch beispielsweise eine schwere Geburt oder Koliken.
Babyschreien
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Die Mimik Ihres Babys

Wenn wir etwas empfinden, sei es Freude, Trauer, Wut, Angst oder Ekel, spiegelt sich dieses Gefühl wie von selbst in unserem Gesicht wieder. So lächeln wir, wenn wir glücklich sind oder verziehen alle Gesichtsmuskeln, wenn uns etwas ekelt. Diese Mimik erlernt Ihr Baby in seinen ersten Lebensmonaten.

Es beobachtet das Gesicht seiner Eltern ganz genau und fängt an die unterschiedlichen Mimiken durch Imitation immer besser zu verstehen. Andersherum ahmen Eltern die Gesichtsausdrücke ihres Kindes auch in oft übertriebener Weise nach und spiegeln so die aktuelle Emotion ihres Kindes. Dabei lernen Mutter und Vater selber erst richtig, die unterschiedlichen Gefühle ihres Babys richtig zu verstehen. Das gegenseitige Spiegeln führt letztendlich zu einer besseren Kommunikation, weil Ihr Baby lernt seine Gefühle durch Muskelbewegungen im Gesicht auszudrücken.

 

Babysprache
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Fokus auf die Augen

Im Alter von ungefähr sechs Wochen ist die Entwicklung des Sehvermögens Ihres Säuglings so weit fortgeschritten, dass es Sie fixieren kann und auch Blickkontakt aufnimmt. Dies ist für viele Mütter und Väter häufig ein sehr bedeutender Schritt in der Beziehung zu ihrem Nachwuchs. Anfangs wird der Blickkontakt jedoch nur für wenige Sekunden hergestellt und dann abrupt abgebrochen. Die Fixierung des Blickes auf einen bestimmten Punkt kostet das Kind anfangs nämlich sehr viel Energie. Mit der Zeit werden die Blickkontakte jedoch immer häufiger und länger werden. Die Möglichkeit der Fiktion auf einen bestimmten Gegenstand nimmt in Intensität und Dauer genauso zu. Durch einen Blickkontakt signalisiert Ihnen Ihr Baby, dass es interessiert und aufnahmebereit ist.

Babymimik
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Übertreibung und Vereinfachung

Wenn Eltern mit Ihrem Baby kommunizieren, tun sie dies häufig intuitiv mit einer für Erwachsene scheinbar übertriebene Gestik und Mimik. Zudem sprechen sie sehr langsam und wiederholen sich häufig. Für das Umfeld kann dies schnell albern wirken. Jedoch verbirgt sich dahinter eine ganz einfache Logik. Das Baby muss seine Umwelt erst Schritt für Schritt neu erlernen.

Millionen von neuen Eindrücken prasseln im Sekundentakt auf den neuen Erdenbürger nieder. Mit der sogenannten Babysprache, die Eltern zur Kommunikation mit ihrem Baby verwenden, wird es dem Kind erleichtert, Gesichtsausdrücke und Laute zu deuten und selber zu erlernen. Je öfter und in je übertriebener Form Gefühle und Laute seitens der Eltern geäußert werden, desto deutlicher kann das Kind die Kommunikation vertiefen. Eine helle Tonlage deutet beispielsweise auf gute Laune hin, eine tiefere auf gedrücktere Stimmung. Durch die Imitation seitens der Eltern von den Brabbelgeräuschen ihres Babys, lernt das Kind sich selber zu verstehen und merkt, dass es von seiner Umwelt wahrgenommen wird. Es erhält Bestätigung für weitere Übungen und kann so ein Gefühl für die eigene Stimme entwickeln. Dies fördert die Sprachentwicklung.

Babyzeichensprache
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Die Körpersprache Ihres Kindes

Sicher haben Sie Ihr Kind schon öfter beim Strampeln im Bett beobachtet. Eigentlich bewegt es sich ständig, sogar im Schlaf. Es reagiert dabei auch auf äußere Einflüsse.

  • So streckt es zum Beispiel die Hand nach Ihrem Gesicht aus, wenn Sie sich über Ihr Kind beugen. Dies signalisiert Aufmerksamkeit und Interesse an Ihnen.
  • Liegt Ihr Kind dagegen entspannt mit zur Seite gedrehtem Kopf, möchte es seine Ruhe haben und sich ausruhen.
  • Strampelt es viel, ist es interessiert und aktiv. Es sucht Beschäftigung und möchte sich bewegen.
  • Ein Blick auf die Hände Ihres Kindes kann auch viele Emotionen entschlüsseln. Ein stark angespanntes geballtes Fäustchen deutet auf Unruhe und Unwohlsein hin. In der Entspannungsphase dagegen ist die Hand geöffnet und die Finger leicht gespreizt.
  • Windet sich dagegen das Kind in seinem Bettchen und dreht den Kopf immer wieder ruckartig zur Seite, will es aus der aktuellen Situation flüchten.

Sie können die Motorik Ihres Babys ganz leicht interpretieren, in dem Sie sich selber fragen, wie Sie sich in bestimmten Situationen intuitiv bewegen.

Babysprache
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Verständnis kann man erlernen

Emilia erfährt dass Fisch im WASSER lebt
Bild: ©Zwergensprache GmbH

Wenn Sie selber lernen möchten, sich spielerisch über konkrete Gesten mit Ihrem Baby in der vorsprachlichen Phase auszutauschen, besteht die Möglichkeit, einen Kurs in der Babyzeichensprache zu belegen. Der Verein Zwergensprache bietet zahlreiche Kurse für frischgebackene Eltern an. Einen Überblick über das Konzept und die stattfindenden Kurse können Sie auf der Homepage www.babyzeichensprache.com erhalten.

Babyzeichen sind einzelne das gesprochene Wort begleitende Gesten und einfache Handzeichen, die Babys und Kleinkindern als alters- und entwicklungsgemäße Brücke auf dem Weg zur Sprache dienen. Sie erleichtern das gegenseitige Verständnis quasi im „Hand umdrehen“.

Das funktioniert nach gleichem Prinzip wie „winke-winke“ zum Abschied, klatschen für „bravo“ oder den Finger auf den Mund legen für „psst, leise sein“, was Babys mit Freude von uns aufnehmen und nachahmen. Durch die auf der Deutschen Gebärdensprache beruhenden Babyzeichen wird es den Eltern in der frühsten Phase des Lebens ihres Kindes erleichtert, mit ihrem Baby interaktiv zu kommunizieren und es besser zu verstehen. Babyzeichen ergänzen die gesprochene Sprache und machen sie für die Kleinsten durch die visuellen und motorische Reize der Handbewegungen sicht- und erlebbar.

Die Babys übernehmen einzelne Zeichen, die ihnen wichtig sind und können ihren Eltern so, bevor sie ein Wort gesprochen haben, ihre Bedürfnisse und Emotionen auf leichtem Weg mitteilen. Die Kurse von www.babyzeichensprache.com dienen mithin nicht nur der Erfüllung der Neugier der Eltern seitens des Denkens und Fühlens ihres Kindes, sondern auch der Förderung des Dialoges, der kindlichen Wahrnehmung und Selbstwirksamkeit des Kindes.

 

Baby verstehen
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Sich gegenseitig wahrnehmen

Letztendlich basiert die Kommunikation von Ihnen und Ihrem Baby vor allen Dingen auf das gegenseitige aktive Wahrnehmen. Ihr Kind beobachtet Sie und Ihre Kommunikationsformen und ahmt diese nach. Sie spiegeln die Ausdrücke Ihres Kindes und erleichtern ihm damit die Selbstreflexion und erlernen selber die Zeichen Ihres Kindes zu interpretieren. Es ist ein ständiges Miteinander, das letztendlich auch dazu führt, dass die emotionale Bindung immer mehr vertieft wird.

About Peggy

Mein Name ist Peggy und ich bin Mutter eines Sohnes. Gerne freue ich mich über einen Erfahrungsaustausch mit anderen Mamas über fast alle Themen rund um Baby und Kind. Noch mehr über mich findest du auf meinem Google+ Profil

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